Einleitung:
- Hydrocephalus occlusus (Störung der Liquorpassage)
- Hydrocephalus malresorptivus (Störung der Rückresorption)
- Hydrocephalus externus (Erweiterung des Subarachnoidalraumes)
- Hydrocephalus internus (Erweiterung des Ventrikelsystems)
- Hydrocephalus communicans (Hydrocephalus ext. U. int. Bei erhaltener Verbindung zwischen inneren u. äußeren Liquorräumen)
- Normaldruckhydrocephalus
- Hochdruckhydrocephalus
- Angeborener Hydrocephalus
- Erworbener Hydrocephalus
- akuter Hydrocephalus
- subakuter Hydrocephalus
- chronischer Hydrocephalus

 

Anatomie & Physiologie

Schema:

re+li: Seitenventrikel liegen je in der Großhirnhemisphäre

III: Ventrikel liegt im Zwischenhirn

IV: Ventrikel liegt im Rautenhirn unter dem Kleinhirn

 

- Liquor: Bildung: ~ 500-600ml/d

Zirkulierendes Volumen ~ 120-150ml
  kleine Missverhältnisse große Wirkung

 

- Vom Hauptbildungsort des Plexus chorroideus der Seitenventrikel gelangt der Liquor über das Foramen Monroi in den III Ventrikel und von dort über das Aquädukt in den IV. Ventrikel. Hier und am Dach des III. Ventrikels finden sich weitere Plexi chorroidei. Der Liquor erreicht dann über die Foramina magendii und luschkae die spinalen und intrakraniellen Subarachnoidalräume, von wo aus er zu den Resorptionsstellen, den 
Pacchioni - Granulationen, gelangen. Der exakte Mechanismus der Resorption ist noch unklar. Als weiterer Resorptionsweg wird die Prälymphe der Hirn - und Spinalnerven als auch der cerebralen Gefäße diskutiert.

 

- Aufgabe: Stoßschutz im Sinne eines Wasserkissens

Schutz der Häute vor Reibung

Stoffwechsel des ZNS (Laktatabbau)

Druckregulanz:
   
   
   
    es gibt drei feste Komponenten (Blut, Hirn, Liquor) im Kopf
      Normaler Druck: 10 - 15 mmHg
      bei Blutung steigt der Druck à kurzfristige Schwankung wird durch Liquor abgefangen (Bsp. Seitenventrikel wird verschoben)
      bei keiner oder nicht wehr ausreichender Liquorregulationsmöglichkeit à Blutzufuhr sinkt
      Symptom der Hirndrucksteigerung (Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen)
      bei steigendem Druck à Bewußtseinsstörungen, Bewußtlosigkeit, Einklemmen

 

Verschiedene Formen

1. Akuter Hydrocephalus

Ursache:   allgemeine Abflußstörung (SHT, Tumoren)
Diagnostik: Klinik; Hirndruckzeichen
  CT weites Ventrikelsystem, Sulci u. Gyri nicht sichtbar
Therapie: Ursachenbehebung (meist später)
  Entlastung durch ext. Drainage
      Stahlnadel: sind hygienischer, da Keime nicht so schnell ansetzen
        können 3-4 Wochen liegen bleiben
        kein NMR!! (werden heiß und machen Artefakte)
      Kunststoffschläuche: 8-10 Tage Liegedauer
        schnelle Keimbesiedelung möglich (Meningitisgefahr)
      Nadel wird bevorzugt in den rechten Seitenventrikel gelegt, da bei den meisten Menschen die linke Großhirnhemisphäre dominant ist (v.a. wegen Sprachzentrum) und weil es für den Arzt (als Rechtshänder) einfacher ist
      Ausnahmen: bekannter Linkshänder
        blutgefüllte Ventrikel (im CT weiß dargestellt) à Punktion des Ventrikels der weniger Blut hat (wegen Verstopfungsgefahr)

 

2. Chronischer Hydrocephalus

Ursachen: allgemein zu wenig Liquorresorption (SAB, Meningitis)
Diagnostik: im CT Liquoraustritt ins Hirnparenchym --> schlieriger Übergang
Therapie: Shunt = künstlicher Abfluß des Liquors in eine andere Körperhöhle
      hält ~ 5-8 Jahre
  VP-Shunt = ventriculoperitonealer Shunt
  VA-Shunt = ventrikuloatrialer Shunt (nur bei Z.n. massiven BauchOp´s oder Peritonitis)
Skizze:      



Die in einem Schlauchsystem eingefügten, regelbaren Ventile (Codman-Medos-Ventile z.B.) sorgen dafür, daß erst ab einem bestimmten Öffnungsdruck Liquor weitergeleitet wird. Zusätzlich verfügen die Systeme über eine Kammer, die es erlaubt zu Untersuchungen Liquor abzupunktieren, bzw. durch Kompression die Durchgängigkeit zu überprüfen.

 

1 Syntheserubin-Ventil
2 Federscheibe
3 Ventilhebel (Eichpunkt)
4 Röntgen-Nocken-Positionsanzeiger (Druck)
   und Stellmotor
5 Nocke

 

radiologische Kontrolle der Druckeinstellung

  

A. weiße Markierung
B. Druckanzeiger

 

Problem: Ventrikel narben ein
  nach NMR mit Magnet neu einstellen (zum einstellen ist ein hohes Magnetfeld nötig; d.h. z.B. kein Problem am Flughafen...)
3. Low-pressure Hydrocephalus (leicht erhöhter Druck)
Ursachen:   nicht geklärt
Diagnostik: Trias Demenz
    Gangstörung
    Harninkontinenz
Therapie: Shunt, wenn nach LP Gangstörung besser wird

 

Diff.diagnose: M. Parkinson
  M. Alzheimer

 

4. Ventrikulostomie:
Indikation: nur bei Hydrocephalus aufgrund einer Aquäduktstenose
Ursachen: angeborene Verengung des Aquädukts
Diagnose: Klinik Leistungsminderung
    intellektuelle Minderung
    Kopfschmerzen
Macht sich zwischen dem 20. Und 40. Lebensjahr bemerkbar
CT chronischer Aufstau in beiden Seitenventrikeln u. im III. Ventrikel gleichzeitig enger IV. Ventrikel
Therapie: unter stereotaktischer Führung Eingang über Seitenventrikel - Foramen Monroi - III. Ventrikel
  am Boden des III. Ventrikels ist eine dünne Hirngewebsbrücke
  Ballonkatheter wird mehrmals in die darunterliegende Zisterne durchgestoßen
  Katheter wird wieder entfernt à Loch bleibt
  Postop alle 2 Tage LP damit Liquor gut zirkuliert und doch offen bleibt
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